Wenn jemand auf dem Rücken liegt gilt er bis auf wenige Ausnahmen gemeinhin als erledigt. Wenn jedoch Lukas Sienz von der Telekom Post SG Köln in einem Schwimmbecken auf dem Rücken liegt kann hiervon keine Rede sein. Bei ihm geht dann im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab. Der 18-jährige ist nämlich Spezialist auf den Rückenstrecken und gehört in dieser Schwimmlage zu den besten Athleten in unserem Landesverband.
Hier befindet sich Lukas Sienz im SV NRW in guter Gesellschaft, denn in den Rückendisziplinen können wir bei den Männern auf nationalem und internationalem Parkett in der Vergangenheit auf viele beeindruckende Erfolge zurückblicken. Der vierfache Schwimmer des Jahres im SV NRW, Steffen Driesen aus Uerdingen nahm als Rückenspezialist an den Olympischen Spielen 2000 in Sydney und 2004 Athen teil, wo er mit der 4x100m Lagenstaffel wie auch bei mehreren Welt- und Europameisterschaften Medaillen gewann.
Der 77-fache Deutsche Meister Thomas Rupprath aus Neuss wurde unter anderem über 50m Rücken Weltmeister auf Lang- und Kurzbahn und auch der jetzige Koordinator im SV NRW für die Sonder- und Bundesstützpunkte und frühere DSV-Sportdirektor Ralf Beckmann (Wuppertal) wurde in seiner aktiven Zeit dreimal Deutscher Meister über 100m Rücken.
Ob Lukas Sienz an die Erfolge dieser Drei anknüpfen kann, muss natürlich abgewartet werden, erste Ansätze sind allerdings bereits zu erkennen. Die Kölner Presse ist zumindest bereits auf Lukas aufmerksam geworden. So schrieb der Kölner Stadt Anzeiger am 6.November 2011: "Lukas Sienz ist Kölns neue Schwimmhoffnung über 200m Rücken".
Lukas Sienz ist, wie man in Köln zu sagen pflegt, "Ne echte Bergische Jung". Er wurde am 11. Februar 1994 in Engelskirchen (Oberbergischer Kreis) geboren. Sein jetziger Wohnort Overath, ca. 30 Kilometer östlich von Köln entfernt, gehört zum Rheinisch-Bergischen Kreis. In der rund 27.000 Einwohner zählenden Stadt im Aggertal geht Lukas auch zur Schule. Er besucBeruflich will er anschließend den Bereich Ingenieurwesen, Elektrotechnik und Informatik in Angriff nehmen. "Der naturwissenschaftliche Bereich ist meine Stärke. Ich bin auch im Mathe-Physik-LK, insofern würde das alles ganz gut passen", hat Lukas schon klare Vorstellungen, was seine berufliche Zukunft angeht. Wäre er nicht Schwimmer geworden, könnte er sich vorstellen, American Football zu spielen. Die Frage nach der Sportart, die er unter keinen Umständen ausüben würde beantwortete Lukas mit einem Schmunzeln: "Rhytmische Sportgymnastik", kam es wie aus der Pistole geschossen.ht die 12 Klasse des Paul Klee Gymnasiums, das er mit dem Abitur in der Tasche verlassen will. Beruflich will er anschließend den Bereich Ingenieurwesen, Elektrotechnik und Informatik in Angriff nehmen. "Der naturwissenschaftliche Bereich ist meine Stärke. Ich bin auch im Mathe-Physik-LK, insofern würde das alles ganz gut passen", hat Lukas schon klare Vorstellungen, was seine berufliche Zukunft angeht. Wäre er nicht Schwimmer geworden, könnte er sich vorstellen, American Football zu spielen. Die Frage nach der Sportart, die er unter keinen Umständen ausüben würde beantwortete Lukas mit einem Schmunzeln: "Rhytmische Sportgymnastik", kam es wie aus der Pistole geschossen. |
Schwimmen hat Lukas im Alter von vier Jahren beim Bergischen SC Overath-Rösrath gelernt. Ab dem Jahr 2000 hat er dort auch in einer Nachwuchsgruppe trainiert und an ersten Kindgerechten Wettkämpfen teilgenommen. Sein größter Erfolg mit dem Bergischen SC war der vierte Platz in einem Bundesfinale der DMS-J. Im Dezember 2004 wurde das Hallenbad in Overath geschlossen und Lukas mußte sich einen neuen Verein suchen. Er ging zum SV Rhenania Köln, wo er unter Ralf Steffen und seiner Tante Andrea Haag trainierte.
Auf NRW-Ebene hat Lukas bereits viele Erfolge zu verzeichnen. Bei Lang- und Kurzbahnmeisterschaften unseres Landesverbandes holte er seit 2008 insgesamt acht Jahrgangstitel. In der offenen Klasse gewann er zudem im vergangenen Jahr über 100m Rücken auf der Langbahn die Bronzemedaille. Auch auf DSV-Ebene verdiente sich Lukas bereits einige Lorbeeren. Nach dem Gewinn der Silbermedaille über 200m Rücken bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften 2009 konnte er 2011 in Berlin über die gleiche Strecke den Jahrgangstitel holen.
Über 50m und 100m Rücken gewann er zudem die Bronzemedaille. Mit der A-Jugend der Telekom Post SG Köln wurde er in 2011 außerdem Dritter beim Bundesfinale der DMS-J. Dieser Erfolg mit der Mannschaft ist ihm besonders wichtig und zählt neben seinem Deutschen Jahrgangstitel zu seinen bisher schönsten Erlebnissen im Schwimmsport. "Sich beim Schwimmen alleine durchzukämpfen ist zwar auch eine Leistung, das aber als Team zu packen ist doch irgendwie etwas ganz anderes", meint Lukas Sienz.
Auch in der offenen Klasse machte Lukas 2011 auf DSV-Ebene einen großen Sprung nach vorne. Über 200m Rücken stand er sowohl bei den Deutschen Meisterschaften auf der Langbahn in Berlin, als auch bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal im A-Finale, wo er in Berlin in 2:07,67 Minuten Platz zehn und in Wuppertal in 2:02,18 Minuten Rang acht belegte. "Bei Deutschen Meisterschaften im A-Finale zu stehen, war eine wertvolle Erfahrung. Ich hoffe hiervon noch viele weitere sammeln zu können", sagt Lukas.
Für dieses Jahr hat sich Lukas die Teilnahme an der JEM vom 4. bis 8. Juli in Antwerpen als Nahziel gesetzt. Auf längere Sicht hat er sich vorgenommen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und in die nationale Spitze vorzustoßen. "Natürlich ist es auch mein Traum, wenn alles so top weiterläuft wie bisher die Olympiateilnahme 2016 zu schaffen. Bis dahin kann aber noch viel passieren, aber schon einmal vorsichtig dahin zu schielen, darf erlaubt sein", meint Lukas.
Wenn er mal nicht im Wasser auf dem Rücken liegt, verbringt Lukas seine Freizeit gerne gemeinsam mit Freunden. Im Sommer wird dann schon einmal eine Runde gekickt. Ab und zu sieht man ihn mit seinen Kumpels auch beim Billard oder Bowling. Überhaupt ist Lukas gerne unter Leuten. Was er gar nicht leiden kann sind Staus auf der Autobahn und auch über viele Hausaufgaben kann er sich manchmal ärgern. Auf die Frage, was er einem Prominenten in Köln als erstes zeigen würde, antwortete Lukas: "Eine Brauerei in der Altstadt". In diesem Moment bedauerte ich es sehr, nicht prominent zu sein.